Über Dirk Unschuld

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16. Jul, 2023

Lantershofen stand drei Tage lang im Zeichen des „Maubich“

Von |2023-08-09T12:51:56+02:0016. Juli 2023|2023, Maubichfest|

Maubichkuchen ist seit Menschengedenken ein echtes Dorfmysterium

Der Maubich, jener legendäre Birnenkuchen, den es so nur in Lantershofen gibt, ist eigentlich längst „enttarnt“ – und doch seit Menschengedenken Geheimnis-umrankt. Klar, der Maubich, den man allein schon wegen seiner eher unprätentiösen Optik entweder leidenschaftlich verehrt oder kategorisch ablehnt, ist ein Hefekuchen mit getrockneten und zu Mus verarbeiteten Birnen aus Lantershofener Gemarkung. Alle weiteren Rezeptinformationen werden von nur ganz wenigen Gralshütern aufbewahrt und zu besonderen Anlässen unter Wahrung absoluter Verschwiegenheit zur Anwendung gebracht. In erster Linie zum Maubichfest der Junggesellen Schützen-Gesellschaft „St. Lambertus“, das kürzlich fast drei Tage lang die Lantershofener Nationalspeise in den Vordergrund stellte – aber nicht nur.

Brötchesmädchen und Junggesellen präsentieren den Maubichkuchen

Die Brötchesmädche präsentieren mit Hauptmann Clemens Queckeberg (l.) und König Nils Henscheid den Maubichkuchen. Foto: Roland Schaaf

Platzkonzert der Musikfreunde auf der Winzerstraße unter dem Dirigat von Frank Weiss. Foto: Roland Schaaf

Sibbeschröm und Meterpokal

Schon freitags wurden zu Live-Musik von „Ahrtalblech“ beim unvermeidlichen Sibbeschröm-Turnier die Karten gedroschen, bevor die samstägliche Junggesellenparty mit DJ Dezibel und dem prestigeträchtigen Meterpokal bis zum Morgengrauen andauerte. Erwähnten Meterpokal sicherte sich übrigens der Junggesellenverein Niederich-Oeverich in ziemlich souveräner Manier. Am Maubichfest-Schlusstag hatte das Warten dann endlich ein Ende: mehr als 50 frische Maubichkuchen aus der Backstube von Bäckermeister Eberhard Valder wechselten wie immer in Rekordzeit den Besitzer, viele Maubich-Fans hatten sich ihr Exemplar gar im Vorfeld reserviert. Und wer sich der Birnenspezialität trotz allem nicht hingeben wollte, fand am Imbissstand oder am Bierbrunnen mehr als gleichwertigen „Ersatz“. Auch für die „Pänz“ hatten sich die Junggesellen-Schützen einiges an Unterhaltung einfallen lassen und die „Musikfreunde Lantershofen“ komplettierten schließlich mit ihrem einmaligen Sound das musikalische Line-Up.

16. Nov, 2019

Subregens Philip Peters verabschiedet

Von |2020-04-22T15:34:21+02:0016. November 2019|2019, Allgemein|

Eine rappelvolle, bis auf den allerletzten Platz besetzte St. Lambertus Kirche, die Junggesellen in nahezu voller Mannstärke in Uniform angetreten und eine Atmosphäre, die eine Mischung aus Freude und Wehmut regelrecht greifbar machte. Was sonst eher an Weihnachten oder sehr hohen Feiertagen der Fall ist, erlebte Lantershofen jetzt auch an einem ganz normalen Sonntag – der dann irgendwie doch alles andere als „normal“ war. Vier Jahre lang amtierte der in Düsseldorf geborene und in Duisburg-Homberg aufgewachsene Dr. Philip Peters als Subregens am Studienhaus St. Lambert und hinterließ dabei nicht nur im überdiözesanen Prieserseminar, sondern auch in Lantershofen und den umliegenden Orten tiefe Spuren.

Denn neben seinem Lehrauftrag am Studienhaus, war Philip Peters nicht nur Seelsorger, sondern vor allem auch Mensch. Immer nahbar, ansprechbar, lebensfroh und mit ganz viel Herz. Das Motto „die Kirche muss zu den Menschen kommen“, wurde und wird von Philip Peters gelebt. Ob als Musiker beim Tambourcorps der Junggesellen, als geniales Karnevals-Bütten-Duo mit Regens Dr. Volker Malburg oder bei den Traditionsveranstaltungen des Ortes – Philip Peters war immer mittendrin statt nur dabei.

Philip Peters inmitten des Tambourcorps und der Vereinsvertreter. Foto: Dirk Unschuld

Dessen ungeachtet hatte der Subregens auch immer ein offenes Ohr bei Problemen oder seelsorgerischen Fragen. Und wenn irgendwo in der Region ein Priester ausfiel, zelebrierte  Philip Peters den Gottesdienst, ganz gleich ob beispielsweise in Lantershofen, Ringen oder Dernau. „Nur“ vier Jahre war der im Oktober 2010 zum Priester geweihte Peters in Lantershofen, doch für die Menschen fühlte es sich so an, als sei er „schon immer da“. „Du bist einfach ein echter Lantershofener geworden“, brachte es der der Vorsitzende der Bürgervereinigung, Erich Althammer, in seiner Laudatio auf den Punkt.

Für Philip Peters war es ein emotionales Abschieds-Wochenende, das mit einem gemeinsamen Abend mit den Junggesellen und Brötchesmädchen in der „kleinen Kneipe“ des Studienhauses begann. Sonntags dann der gemeinsam mit Dr. Volker Malburg gefeierte Gottesdienst, bevor es in den Räumlichkeiten der „Burg“ noch einen offiziellen Abschiedsempfang gab, der ebenfalls von zahlreichen Gästen besucht wurde. Philip Peters wechselt nach Kleve-Materborn und Reichswald, wo er Pfarrer der Pfarrei „Zur Heiligen Familie“ wird. Daran, dass er „seinen“ Lantershofenern trotzdem eng verbunden bleibt, ließ der überaus beliebte Geistliche keinen Zweifel.

16. Sep, 2019

Unruhige Zeiten in den Traditionsgesellschaften

Von |2020-04-22T15:34:55+02:0016. September 2019|2019, Kirmes|

– Lantershofen feiert seine Lambertuskirmes nach personellen Fluktuationen –

Schützenfest und Lambertus-Kirmes im September, das ist für viele Lantershofener die schönste Zeit des Jahres. Ganz besonders für die Mitglieder der ausrichtenden Junggesellen-Schützen-Gesellschaft St. Lambertus und für deren Förderer, die Bürgervereinigung. Jetzt war es wieder soweit, am Montagmorgen fand mit dem Festkommers im Winzerverein eine der wenigen nichtöffentlichen Veranstaltungen des Festes, aber auch einer der Höhepunkte statt. Es war ein gediegener Morgen unter neuer Leitung: der Junggesellen-Vorsitzende und Hauptmann Tim Ley ist erst seit Mai im Amt. Er übernahm einen schwierigen Part, bei der Mitgliederversammlung in der Mainacht wurde fast der komplette Vorstand erneuert. Dazu sinkt die Zahl der Mitglieder, insbesondere fürs vereinseigene Tambourcorps mussten Ex-Mitglieder aus der Bürgervereinigung rekrutiert werden.

Majestät und Jubilar schreiten gemeinsam die Front ab, während der Hauptmann diese präsentiert. Foto: Thomas Schaaf

Majestät und Jubilar schreiten gemeinsam die Front ab, während der Hauptmann diese präsentiert. Foto: Thomas Schaaf

In stillem Gedenken und einer Kranzniederlegung wurde den verstorbenen Mitgliedern der Gesellschaft gedacht. Foto: Thomas Schaaf

In stillem Gedenken wurde den verstorbenen Mitgliedern der Gesellschaft gedacht. Foto: Thomas Schaaf

Schwierige Zeiten zeigen aber auch den tatsächlichen Wert einer Vereinigung. Im Dörfchen Lantershofen, das eine enge Freundschaft zu den Ahrweiler Schützen pflegt, klappt das. Da spielt dann ein Priester vom Studienhaus St. Lambert die Becken, ein Ex-Tambour trommelt die alte Garde zusammen, ein Neu-Junggeselle schnappt sich die Schwenkfahne und auch der Tambourmajor früherer Zeiten wurde reaktiviert. Vorweggenommen: all das funktionierte hervorragend.
Hauptmann Tim Ley war dennoch der Albtraum des „was wäre wenn“ begegnet, wie er berichtete. Was wäre, wenn die Kirmes nur ein Treffen an der Theke wäre, ohne die seit 1927 gelebten Traditionen? Das darf nie passierten. Ley fand sowohl mahnende, wie passende Worte. Regens Volker Malburg vom Studienhaus St. Lambert blickte da lieber nach vorne, er sprach die aktuell laufenden Feiern zu „1000 Lantesche Jahre“ an und sieht im Ort die Vielfalt in einem großen Ganzen. Der Kreisbeigeordnete MdL Horst Gies fühlt sich zu Lantershofen derart verbunden, dass er seinen Mitgliedsantrag zur Bürgervereinigung mitbrachte und Grafschaft-Bürgermeister Achim Juchem war sich sicher, dass die ARD-Filmserie Heimat aus den 1980er Jahre doch nur von Lantershofen handeln kann.

Häufig konnten Bewohner und Gäste den Festzug durch das Dorf marschieren sehen. Foto: Thomas Schaaf

Häufig konnten Bewohner und Gäste den Festzug durch das Dorf marschieren sehen. Foto: Thomas Schaaf

Zum Winzerverein folgen diesem dann auch die vielen Zuschauer. Foto: Thomas Schaaf

Zum Winzerverein folgen diesem dann auch die vielen Zuschauer. Foto: Thomas Schaaf

Zurück zu den unruhigen Zeiten in den Traditionsgesellschaften: der Bürgervereinigung-Vorsitzende Erich Althammer brachte die großen personellen Änderungen bei den Junggesellen auf die Tagesordnung, dankte alle denen, die sich seit Mai für die Kirmes stark machen. Auch Althammer erhielt Dank, die noch in einer Genossenschaft organisierten Lantershofener Winzer nutzten den Morgen, um ihn zu ihrem Ehrenpräsidenten zu ernennen. Und Lukas Knieps, Hauptmann der befreundeten Ahrweiler Junggesellen-Schützen, bot noch engere Zusammenarbeit und Personalaustausch an.

Natürlich wurden auch die Jubiläumsvorstände, stellvertreten durch ihren König, auf dem Festkommers geehrt. Foto: Thomas Schaaf

Natürlich wurden auch die Jubiläumsvorstände, stellvertreten durch ihren König, auf dem Festkommers geehrt. Foto: Thomas Schaaf

Die Begeisterung für den neuen kommissarischen Fähnrich der Schwenkfahne Martin Goldbach ist allen Anwesenden anzusehen. Foto: Thomas Schaaf

Die Begeisterung für den neuen Fähnrich der Schwenkfahne Martin Goldbach ist allen Anwesenden anzusehen. Foto: Thomas Schaaf

Grußworte und Gratulationen waren zudem von Ortsvorsteher Leo Mattuscheck und den Vertretern der weiteren Ahrweiler Schützengesellschaften zu hören, musikalisch brachten das Junggesellen-eigene Tambourcorps und die Fanfarenbläser ihre Gratulationen an Schützenkönig Markus Fabritius und dessen Onkel und Silberjubilar Stefan Fabritius zum Ausdruck. Sein Onkel Bruno Winand wäre Goldjubilar gewesen, erlebte das Jubiläum aber nicht. Dafür verriet Sohn Gregor, dass Bruno Winand anlässlich seines 25-jährigen Königsjubiläums seine eigene Königsplakette neu fertigen ließ. Das Original gab er den Junggesellen jetzt zurück. Schwenkfähnrich Martin Goldbach erhielt ebenso Ovationen, wie das Colonia Blasorchester, das musikalisch buchstäblich „auf jeden Pott einen Deckel“ hatte.

Majestät Markus Fabritius fühlt sich sichtlich wohl in Mitten "seiner" Brötchesmädchen. Foto: Thomas Schaaf

Majestät Markus Fabritius fühlt sich sichtlich wohl in Mitten „seiner“ Brötchesmädchen. Foto: Thomas Schaaf

Gespanntes Lauschen beim Platzkonzert nach dem Hochamt am Kirmesmontag. Foto: Thomas Schaaf

Gespanntes Lauschen beim Platzkonzert nach dem Hochamt am Kirmesmontag. Foto: Thomas Schaaf

Der Festkommers war nicht öffentlich, aber an den Nachmittagen verfolgten im Ort viele Zuschauer die Stechschritt-Paraden der Lantershofener Junggesellen-Schützen. Das Kirmeswochenende begann offiziell am Sonntagmorgen mit dem Hochamt, bei dem die Lantershofener Chöre die Lambertus-Messe sangen. Am Mittag zogen Junggesellen mitsamt Spielmannszug und Blasorchester auf, um die Majestäten zur feierlichen Festandacht in die Lambertus-Kirche zu geleiten. Vor der Kirche präsentierte sich die Gesellschaft dann dem Publikum. Die Fanfarenbläser traten auf, Fähnrich Goldbach schwenkte die Fahne zu Ehren der Majestäten. Schließlich paradierte die komplette Gesellschaft vor Hunderten von Schaulustigen drei Mal im Stechschritt an den Königen vorbei. Dem anschließenden großen Festzug folgte am Abend im voll besetzten Saal des Winzervereins der Kirmesball mit der Band „De Fruende.“

Das Tambourcorps war früh am Montagmorgen auf den Beinen, um die Bevölkerung zu wecken. Dem Festgottesdienst folgte der Festkommers, ehe die Gesellschaft am Nachmittag erneut zu Fändelschwenken und Parade antrat. Am Abend fand schließlich der Königsball im Saal statt. Mit einem Trinkzug als Dank der Bevölkerung an die Junggesellen und einer Tanzveranstaltung endete am Dienstag die Lantershofener Lambertus-Kirmes.

08. Sep, 2019

Markus Fabritius ist Schützenkönig

Von |2019-12-19T09:03:13+01:0008. September 2019|2019, Schützenfest|

24-Jähriger war vor zwei Jahren noch seinem Bruder unterlegen – Zahlreiche Gäste an der Lambertus-Hütte

Lantershofen hat einen neuen Schützenkönig. Nach dem 108. Schuss fiel pünktlich um 20.22 Uhr der Vogel von der Stange – nach fairem Wettstreit mit Clemens Queckenberg sicherte sich Markus Fabritius die Königswürde. Das passte perfekt, feiert doch sein Onkel Stefan Fabritius in diesem Jahr silbernes Königsjubiläum.Trotz ihres jungen Alters von 24 Jahren hat die neue Majestät in der Junggesellen-Schützen-Gesellschaft „St. Lambertus schon prägende Spuren hinterlassen. Nach Anfängen im Tambourcorps wurde Markus Fabritius als Fähnrich der Schwenkfahne Vorstandsmitglied. Unvergessen das „Familienduell“ mit Bruder Benedikt Fabritius im Jahre 2017, das dieser für sich entscheiden konnte. Jetzt war es Markus, der dem hölzernen Greifvogel den entscheidenden Schuss verpasste. Böllerschüsse verkündeten den neuen Regenten, der als Maler und Lackierer bei der Lantershofener Traditionsfirma Thomas Franken beschäftigt ist. „Der alte König ist tot, es lebe der neue König“, rief Hauptmann Tim Ley aus und war einer der ersten Gratulanten des 83. Schützenkönigs der Gesellschaft.

Die Kandidaten Markus Fabritius und Clemens Queckenberg unter der Schießaufsicht von Stefan Dünker. Foto: Thomas Schaaf

Die Kandidaten Markus Fabritius und Clemens Queckenberg unter der Schießaufsicht von Stefan Dünker. Foto: Thomas Schaaf

Der jubelnde Sieger Markus Fabritius wird aus dem Schießstand getragen. Foto: Thomas Schaaf

Der jubelnde Sieger Markus Fabritius wird aus dem Schießstand getragen. Foto: Thomas Schaaf

Große Freude bei allen Beteiligten nach der Proklamation. Foto: Thomas Schaaf

Große Freude bei allen Beteiligten nach der Proklamation. Foto: Thomas Schaaf

Zahlreiche weitere Glückwünsche, unter anderem von Ortsvorsteher Leo Mattuscheck, vom Bürgervereinigungsvorsitzenden Erich Althammer, vom Ahrweiler Junggesellen-Schützenkönig Marc Schorn sowie von den Vorsitzenden der weiteren Ortsvereine, folgten. Auch zahlreiche Bürgerinnen und Bürger gratulierten der neuen, überaus beliebten Majestät, die anschließend per Fackelgeleit und bei Glockengeläut durch den Ort zum Elternhaus begleitet wurde. Später feierten König, Familie, ehemalige Könige, Hauptleute, Junggesellen und geladene Gäste noch bis in die Nacht beim Königsabend im Winzerverein.Das Schützenfest auf dem Schießplatz an der Lambertus-Hütte hatte bereits morgens mit dem Wettschießen der Ortsvereine begonnen, bei dem der Kulturverein „Kulturlant“ als Sieger hervorging.

Beim traditionellen „Sauschießen“ der Junggesellen aus Lantershofen und Ahrweiler behielten die Gastgeber die Oberhand, Matthias Schopp sorgte für den entscheidenden Treffer.

21. Jul, 2019

Sagenumwobener Birnenkuchen ist fester Bestandteil von Lantershofen

Von |2019-08-28T21:15:23+02:0021. Juli 2019|2019, Maubichfest|

Maubichfest fand zum dritten und letzten Mal rund um die alte Schule statt
Auch im kommenden Jahr soll das Fest wieder im Dorfkern stattfinden

Dass sich gute Stimmung und Wehmut nicht unbedingt ausschließen, war jetzt beim Maubichfest der Junggesellen-Schützen-Gesellschaft „St.Lambertus“ Lantershofen eindrucksvoll zu erleben. Obwohl das beliebte Fest zum dritten Mal rund um die alte Schule stattfand, wird aus diesem inzwischen so bewährten Austragungsort keine Tradition, denn das Ortsbildprägende Gebäude wird schon bald für ein Neubauprojekt weichen müssen. Eine Tatsache, die nicht nur die Junggesellen, sondern auch die zahlreichen Gäste etwas wehmütig machte, hatte man doch im urigen „Biergarten“ der alten Schule in den vergangenen Jahren mit viel Begeisterung das Maubichfest gefeiert. Der Abschied von der alten Schule fällt schwer, ist für die Junggesellen-Schützen um Hauptmann Tim Ley aber kein Grund den Kopf in den Sand zu stecken: „Wir suchen bereits fieberhaft nach einem neuen Ort für das Mauichfest 2020 und sind sehr zuversichtlich, etwas adäquates zu finden. So viel können wir aber schon verraten: Wir möchten auf jeden Fall im Herzen des Dorfes bleiben!“, so Tim Ley.

Maubichfest2019_01

75 Maubichkuchen wurden von den Brötchesmädchen, hier flankiert von Schützenkönig Matthias Schopp und Hauptmann Tim Ley, verkauft. Foto: Dirk Unschuld

Maubichfest2019_02

Wer einen von den duftenden Kuchen kaufen wollte musste zunächst Schlange stehen, so groß war der Andrang. Foto: Dirk Unschuld

In eben jenem Dorfzentrum war auch diesmal wieder zwei Tage lang volles Programm. Zum samstäglichen Auftakt gab es unter anderem das obligatorische Sibbeschröm-Turnier mit immerhin 18 Teilnehmern, Florian Ropertz ging am Ende als Sieger vom Kartentisch. Der Sonntag stand natürlich ganz im Zeichen des Maubich, jenem Sagenumwobenen Kuchen, dessen Rezept besser gehütet wird als die Mixtur von Coca Cola. Lediglich die Junggesellen selbst sowie wenige, eingeweihte Lantershofener Damen und Bäckermeister Eberhard Valder kennen die geheime Mischung, zu der unter anderem das Lantershofener-Nationalobst, die Birne, getrocknet und zu Mus verarbeitet wird. Dennoch: Mit dem Maubich verhält es sich in etwa wie mit dem englischen Brotaufstrich „Marmite“: Zwischen Liebe und Abneigung gibt es kein Mittelding. In Lantershofen überwiegt natürlich die Liebe zum Maubich, so dass innerhalb kürzester Zeit alle 75 Kuchen von den Brötchesmädchen verkauft wurden. Wer vor oder nach dem Süßen etwas Herzhaftes bevorzugte, war am Grillstand bestens aufgehoben, sommerliche Cocktails und kühle Biere löschten bei warmem Sommerwetter den Durst. Dank Meterpokal, Nagelspiel und Kinderbelustigung war zudem für jede Menge Unterhaltung gesorgt.

17. Sep, 2018

„Traditionen, die von allen Generationen gelebt werden“

Von |2019-12-19T13:57:11+01:0017. September 2018|2018, Kirmes|

– Peter-Josef Schütz stiftete neue Hauptmannskette –

Nach dem Schützenfest samt neuem Schützenkönig Matthias Schopp stand mit der St. Lambertus Kirmes jetzt Teil zwei der Lantershofener Festwochen auf dem Programm. Kirmesauftakt war wie immer das sonntägliche Festhochamt, bevor nach einer Festandacht zahlreiche Lantershofener ins Ortszentrum zwischen Frumech und Brennerstraße strömten. Kein Wunder, findet doch hier seit Menschengedenken die Parade der Junggesellen-Schützen samt Fähndelschwenken statt – ein Publikumsmagnet. Bei musikalischer Begleitung durch das Tambourcorps der Junggesellen Schützen-Gesellschaft „St. Lambertus“ sowie des „Colonia Blasorchesters“ paradierten die Schützen unter dem souveränen Kommando von Hauptmann Johannes Schütz im Stechschritt zu Ehren von Majestät Matthias Schopp und Silberjubilar Lothar Krämer. Spektakulär und artistisch war das Fähndelschwenken von Markus Fabritius, der die vielen Zuschauer mit überraschenden Drehungen und waghalsigen Würfen begeisterte. Abends galt es dann, beim obligatorischen Kirmesball im Winzerverein die Tanzfläche zu entern. Viel Zeit zur Rekonvaleszenz blieb nicht, denn schon in den Morgenstunden des Montags zog das Tambourcorps zum Wecken durch den Ort und kurz darauf versammelte man sich zum von Regens Dr. Volker Malburg und Subregens Philip Peters zelebrierten Festgottesdienst in der St. Lambertus Kirche.

Der Kirmesmontag beginnt mit einer feierlichen Messe. Foto: Thomas Schaaf

Der Kirmesmontag beginnt mit einer feierlichen Messe. Foto: Thomas Schaaf

In einem stillen Gedenken wurde ein Kranz für die gefallenen, vermissten und verstorbenen Kameraden unserer Gesellschaft niedergelegt. Foto: Thomas Schaaf

In einem stillen Gedenken wurde ein Kranz für die gefallenen, vermissten und verstorbenen Kameraden unserer Gesellschaft niedergelegt. Foto: Thomas Schaaf

Kirmesfeierlichkeiten seit 90 Jahren unverändert

Dem folgten Platzkonzert, Gefallenenehrung und Fähndelschwenken, bevor die Festgesellschaft aus Junggesellen und den Mitgliedern der Bürgervereinigung zum traditionellen Festkommers gen Winzerverein zog. Dort begrüßte Hauptmann Johannes Schütz die Gäste und erinnerte in seiner Festansprache an seinen Großvater Eduard Schütz, der den Ablauf der seit 1928 in praktisch unveränderter Form abgehaltenen Lantershofener Kirmes-Feierlichkeiten in der von ihm 1935 verfassten Festschrift „Meine Heimat – 2.000 Jahre Lantershofen“ niedergeschrieben hatte. „Tradition muss gelebt werden, junge Menschen müssen dahinter stehen, Werte von Generation zu Generation weitergegeben werden“, betonte Johannes Schütz, der nach Großvater Eduard Schütz und Vater Peter-Josef Schütz bereits der dritte Hauptmann der Familie ist. „Die Junggesellen Schützen-Gesellschaft hat auch heute noch jede Menge Faszination und Anziehungskraft und das wird auch so bleiben“, wagte Schütz einen Blick in die Zukunft und hob die Wichtigkeit der Schützen für das Dorfleben hervor. Regens Dr. Volker Malburg thematisierte anschließend die von ihm 2017 eingesegnete Schwenkfahne der Junggesellen-Schützen, die ihn auch mit König Matthias Schopp verbindet, der lange das Amt des Schwenkfähnrichs bekleidete. „Die Fahne steht auch dafür, das Engagement im Ort immer aufrecht zu erhalten und für eine Gemeinschaft, in der sich Menschen aufgehoben fühlen“, so Malburg. Ortsvorsteher Leo Mattuscheck unterstrich nicht nur die Schönheit von Lantershofen sondern auch dessen Lebendigkeit mit vielen Vereinen. Dazu rief er alle Lantershofener auf, sich aktiv am 1.000. Ortsjubiläum im kommenden Jahr zu beteiligen.

Peter-Josef Schütz stiftetet eine neue Kette für das Interimsschild des Hauptmanns. Foto: Thomas Schaaf

Peter-Josef Schütz stiftetet eine neue Kette für das Interimsschild des Hauptmanns. Foto: Thomas Schaaf

Hauptmann Johannes Schütz und Majestät Matthias Schopp lauschen den Fanfarenbläsern. Foto: Dirk Unschuld

Hauptmann Johannes Schütz und Majestät Matthias Schopp lauschen den Fanfarenbläsern. Foto: Dirk Unschuld

Eine besondere Überraschung

Eine ganz besondere Überraschung hatte Peter-Josef Schütz, der vor 30 Jahren Hauptmann der Junggesellen-Schützen war. Er erinnerte an seinen Vater Eduard Schütz, der 1928 als erster Hauptmann in die Geschichte der Gesellschaft einging und diese nach dem zweiten Weltkrieg wieder aufbaute. 1971 stiftete Eduard Schütz eine Hauptmannsplakette die nun an einer von Peter-Josef Schütz gestifteten Hauptmannskette platziert wird. Die kunstvoll gestaltete Kette enthält alle Namen der bisherigen- und bietet Platz für kommende Hauptleute. Als Vertreter des Kreises Ahrweiler überbrachte der Beigeordnete Friedhelm Münch Grußworte. Auch die ländliche Gegend, so Münch, entwickle sich in der heutigen Zeit immer mehr zu einer reinen „Schlafstätte“. Für Lantershofen gelte dies nicht, denn dort würden sich zahlreiche Menschen für die Lebendigkeit des Dorfes einsetzen. „Auch die Junggesellen sorgen für den Erhalt der Traditionen. Und ein Blick hier in den Saal zeigt mir, dass dies in Lantershofen von allen Generationen gelebt wird. Ein Ort lebt nicht nur im hier und jetzt, sondern auch von dem, was die Altvorderen vorgegeben haben“, betonte Münch.

Nachmittags standen Platzkonzert und Parade auf dem Pogramm. Foto: Dirk Unschuld

Nachmittags standen Platzkonzert und Parade auf dem Pogramm. Foto: Dirk Unschuld

Die Mösche sind ein Garant für exzellente Marschierkünste und sorgen stets für gute Laune während der Kirmestage. Foto: Dirk Unschuld

Die Mösche sind ein Garant für exzellente Marschierkünste und sorgen stets für gute Laune während der Kirmestage. Foto: Dirk Unschuld

„Das Dorf zusammenhalten“

Bürgermeister Achim Juchem nahm den Gipsverband von Hauptmann Johannes Schütz zum Anlass für einen durchaus passenden Vergleich: „Der Gips hält genau wie die Junggesellen-Schützen das Dorf zusammen – und das seit vielen Jahrzehnten.“ Wie immer machten auch die Brudergesellschaften aus Ahrweiler in Person der Schützenkönige Peter Diewald und Lars Angsten, der Hauptleute Jürgen Knieps und Lukas Knieps sowie Peter Terporten von der Aloisiusjugend den Lantershofenern ihre Aufwartung. Trotz Unterschiede in Sachen äußerer Gestalt von Uniform und Königsvogel habe man viele Gemeinsamkeiten und eine verbindende Freundschaft, sagte Lukas Knieps, Jürgen Knieps erinnerte an das seit vielen Jahren etablierte Netzwerk zwischen Lantershofen und Ahrweiler. Beide Orte verbinde zudem ein ausgeprägter Bürgersinn, so Knieps. Als Vorsitzender der Bürgervereinigung Lantershofen ging Erich Althammer auf die enge Bindung zwischen Bürgern und Schützen ein. Zugleich lobte er die Leitung des Studienhauses St. Lambert: „Die Tore der „Burg“ waren noch nie so weit geöffnet wie heute. Dafür möchte ich Volker Malburg und Philip Peters ausdrücklich danken.“ Nachdem die Ortsvereine einen schmucken Ehrenteller an König Matthias Schopp übergeben hatten, spielte das Tambourcorps zu Ehren der Majestät, gefolgt vom Fähndelschwenken von Markus Fabritius.

Fähnrich der Schwenkfahne Markus Fabritius glänzte mit einer tollen Performance. Foto: Dirk Unschuld

Fähnrich der Schwenkfahne Markus Fabritius glänzte mit einer tollen Performance. Foto: Dirk Unschuld

Lantershofener und Ahrweiler Majestäten und Hauptleute freuen sich auf die Parade. Foto: Dirk Unschuld

Lantershofener und Ahrweiler Majestäten und Hauptleute freuen sich auf die Parade. Foto: Dirk Unschuld

„Ein unbeschreibliches Gefühl“

Schließlich war es an eben jenem Matthias Schopp, die letzte Festansprache des Kommers zu halten. Der neue Regent blickte auf seine bisherige Zeit bei den Junggesellen zurück, die bereits mit neun Jahren im Tambourcorps begann. Das spätere Amtieren im Vorstand sei intensiv gewesen und habe ihm viele wertvolle Erfahrungen gebracht. Das Gefühl jetzt König zu sein, „sei unbeschreiblich“. Natürlich wurden im Rahmen des Festkommers auch verdiente Persönlichkeiten geehrt: Matti Jüris, der vor 52 Jahren die Position des Hauptmannes übernahm und der Gesellschaft stets eng verbunden blieb, ebenso wie Michael Huff, der vor einem Vierteljahrhundert selbiges Amt innehatte und den Hauptmannsorden erhielt. Der Reigen der Königs-Jubilare bestand in diesem Jahr aus Thomas Schaaf (40 Jahre), Helmut Kuttig (30), Lothar Krämer (25), Karl-Heinz Schweinheim (20) und Thomas Hergarten (10). Wie immer sorgten die Brötchesmädchen für eine erstklassige Bewirtung der Kommers-Gäste. Nach erneuter Parade und Königsball wurde mit dem traditionellen Dienstags-Trinkzug das Ende der Kirmes eingeläutet.

Nachfolgend noch ein Video von der Band De Fruende, die auf unseren Ballveranstaltungen begeistern konnten.

09. Sep, 2018

Matthias Schopp ist neuer Schützenkönig

Von |2019-12-19T13:57:42+01:0009. September 2018|2018, Schützenfest|

Erst nach dem 226. Schuss fiel der Vogel von der Stange

Mit dem Schützenfest begannen jüngst die höchsten Feiertage des Ortes, die mit der Kirmes am 15., 16., 17. und 18. September praktisch nahtlos fortgesetzt werden. Schon um die Mittagszeit ging es am Schießstand der Junggesellen Schützen-Gesellschaft „St. Lambertus“ mit dem Wettschießen der Ortsvereine um den Lambertus-Pokal los. Jenen Pott sicherten sich wie im Vorjahr die Motorradfreunde Lantershofen, wobei Kathleen Mühle der entscheidende Schuss gelang. Kurze Zeit später traf der scheidende König Benedikt Fabritius samt Gefolge auf dem Festplatz ein. Am Schießstand blieb es dank des Vergleichs der Lantershofener und Ahrweiler Junggesellen-Schützengesellschaften spannend.

Fähnrich der Tragfahne Julian Schmitz überprüft die Treffer auf die Sau. Foto: Robin Grießel

Fähnrich der Tragfahne Julian Schmitz überprüft die Treffer auf die Sau. Foto: Robin Grießel

Noch-König Benedikt Fabritius blickt voller Erinnerung auf den Königsvogel seines Nachfolgers. Foto: Robin Grießel

Noch-König Benedikt Fabritius blickt voller Erinnerung auf den Königsvogel seines Nachfolgers. Foto: Robin Grießel

Beste Laune bei den Vorstandsmitgliedern Markus Fabritius, Julian Schmitz, Andreas Franzen und Tim Ley. Foto: Robin Grießel

Hierbei behielt diesmal dank des goldenen Treffers von Christoph Eudenbach die Abordnung aus dem Tal die Oberhand. Das alles war natürlich nur die Ouvertüre für das unumstrittene Highlight des Schützenfestes: Das Königsschießen. Mit Maurice Ley und Matthias Schopp kämpften zwei Kandidaten im fairen Wettstreit um die Königswürde. Es sollte ein langes und spannendes Duell werden. Erst um 20:39 Uhr gelang es Matthias Schopp nach mehr als anderthalb Stunden mit dem 226. Schuss den Vogel von der Stange zu holen. Begleitet vom tosenden Applaus des gesamten Festplatzes wurde die neue Majestät auf den Schultern seiner Kameraden zur Lambertushütte getragen, wo Hauptmann Johannes Schütz und die Ahrweiler-Majestät Lars Angsten die ersten Gratulanten waren. Auch Ortsvorsteher Leo Mattuscheck freute sich über den neuen Regenten, der als solcher auch ins tausendste Jubiläumsjahr von Lantershofen gehen wird. Für die Bürgervereinigung Lantershofen gratulierte deren Vorsitzender Erich Althammer. „Du bist ein würdiger König in der langen Reihe der Majestäten und einer der besten Fähnriche, die wir je hatten“, so Erich Althammer. Von seinem Vorgänger Benedikt Fabritius erhielt Matthias Schopp als äußere Zeichen der Königswürde Zepter und Königskette.

Im Schießstand herrscht höchste Konzentration bei den Kandidaten Maurice Ley und Matthias Schopp, aber auch bei der Schießaufsicht STefan Dünker und Lars Henscheid. Foto: Robin Grießel

Im Schießstand herrscht höchste Konzentration. Foto: Robin Grießel

Prüfende Blicke gen zähem Königsvogel. Foto: Robin Grießel

Prüfende Blicke gen zähem Königsvogel. Foto: Robin Grießel

Schützenkönig Matthias Schopp freut sich sichtlich über seinen Erfolg. Foto: Thomas Schaaf

Schützenkönig Matthias Schopp freut sich sichtlich über seinen Erfolg. Foto: Thomas Schaaf

Der neue Schützenkönig ist 26 Jahre jung, von Beruf Bauingenieur und die 82. Majestät in der langen Historie der Lantershofener Schützen, die bis ins Jahr 1492 zurückreicht. Matthias Schopp war als Fähnrich der Schwenkfahne während zweier Amtszeiten im Vorstand der Gesellschaft aktiv und bekleidete dort bis zu seinem Königsschuss das Amt des Begleiters der Tragfahne. Nach zahlreichen Gratulationen, unter anderem auch von den Vertretern der Ortsvereine und den Brötchesmädchen, wurde der neue König, begleitet vom Tambourcorps, dem Fackelgeleit der freiwilligen Feuerwehr und zahlreichen Bürgern unter dem festlichen Glockengeläut der St. Lambertus Kirche beim Zug durch den Ort den Lantershofenern vorgestellt. Noch bis tief in die Nacht feierten die Junggesellen mit ihren ehemaligen Königen und Hauptleuten beim so genannten „Königsabend“ den neuen König der Gesellschaft.

Bildergalerien finden Sie auf der Ortshomepage:

15. Jul, 2018

Kult-Spezialität präsentiert von Junggesellen und Brötchesmädchen

Von |2019-08-08T19:48:57+02:0015. Juli 2018|2018, Maubichfest|

Seit der sogenannten napoleonischen Zeit, als man in hiesigen Gefilden den Obstanbau propagierte, finden sich rund um Lantershofen zahlreiche Obstbäume, von denen überwiegend Birnen geerntet wurden. Ob auf Wiesen, Feldfluren oder in Gärten – nahezu überall waren Obst und Birnen präsent. Dies ist in Lantershofen, wenn auch in zumeist anderer Form, bis heute der Fall. Hier sei beispielsweise der Birnensortengarten am Birnenrundwanderweg oder die landwirtschaftlichen Obstplantagen außerhalb des Dorfes genannt. In früheren Zeiten verarbeitete man den oftmals reichhaltigen Obstertrag nicht nur in der Küche, sondern auch in den Lantershofener Brennereien und für das kultige „Lantesche Birnen-Nationalgebäck“: Den Maubich.

Das seit Generationen von ganz wenigen Lantershofener Hausfrauen und von der Junggesellen-Schüt- zengesellschaft „St. Lambertus“ streng gehütete Rezept reicht in Sachen Geheimhaltung locker an die ominöse Mixtur von „Coca Cola“ heran. Nur so viel ist klar: Die notwendigen Birnen werden von den Junggesellen in Eigenregie gesammelt, getrocknet und geviertelt. Hieraus entsteht, versehen mit verschiedenen Gewürzen, eine dunkle Fruchtmasse, die sich in Verbindung mit einem Hefeteigboden zum Maubichkuchen vereint. Da heute keines der historischen Lantershofener-Backhäuser („Backes“) mehr existiert, werden die Kuchen bei Bäckermeister Eberhard Valder im Nachbarort Karweiler ausgebacken. Um eben jenen Maubich gebührend zu zelebrieren, veranstalten die Lantershofener Junggesellen seit fast einem halben Jahrhundert das Maubichfest.

Schützenkönig Benedikt Fabritius freut sich über den leckeren Maubichkuchen, den die Brötchesmädchen an die Gäste des Maubichfestes ausgeben. Foto: Dirk Unschuld

Schützenkönig Benedikt Fabritius freut sich über den leckeren Maubichkuchen, den die Brötchesmädchen an die Gäste des Maubichfestes ausgeben. Foto: Dirk Unschuld

Gut versorgt konnten sich die Gäste am Imbissstand fühlen, den die Junggesellen-Schützen mit eigenem Personal erfolgreich betreiben konnten. Foto: Dirk Unschuld

Gut versorgt konnten sich die Gäste am Imbissstand fühlen, den die Junggesellen-Schützen mit eigenem Personal erfolgreich betreiben konnten. Foto: Dirk Unschuld

Eigentlich rund um den Winzerverein stattfindend, war jetzt zum zweiten Mal die mitten im Dorf gelegene alte Schule Schauplatz des Traditionsfestes. Im vergangenen Jahr war man wegen der Renovierungsarbeiten am Winzerverein an die alte Schule „umgezogen“. Das kam bei den Gästen bestens an und so fiel den Junggesellen die Entscheidung, erneut diese „Location“ zu nutzen, nicht schwer. Auch im kommenden Jahr soll es, so möglich, den Maubich wieder an der alten Schule geben. Kein Wunder, hat doch der dortige „Biergarten“ seinen ganz eigenen, urigen Charme. Los ging das Maubichfest Samstagabends mit dem obligatorischen Sibbeschröm-Turnier, das Matthias Schopp für sich entscheiden konnte. Sonntags lockten dann Frühschoppen und herzhafter Mittagstisch mit Spießbraten und Würstchen, bevor um Punkt 14 Uhr endlich der von den Gästen bereits sehnsüchtig erwartete Maubich von den Brötchesmädchen verausgabt wurde. Ob ein Stück direkt vor Ort oder ein ganzes Exemplar für Zuhause – die 85 Maubichkuchen waren innerhalb weniger Minuten restlos ausverkauft. Neben zahlreichen Besuchern aus Lantershofen und den umliegenden Orten fanden auch Wanderer, Radfahrer und die befreundeten Junggesellenvereine aus Oeverich und Ahrweiler den Weg zum Maubichfest. Bei hochsommerlichen Temperaturen waren die verschiedenen Kaltgetränke überaus beliebt. Das galt auch für den passend zur Fußball-Weltmeisterschaft in Russland angebotenen Cocktail „Moscow Mule“. Die kleinen Gäste ließen es sich währenddessen auf der großen Hüpfburg gut gehen .Mit gemütlichem Beisammensein und der Übertragung des WM-Finales zwischen Frankreich und Kroatien endete ein erneut erfolgreiches Maubichfest.

19. Jul, 2017

75 Maubichkuchen waren im Handumdrehen verkauft

Von |2019-08-28T21:05:56+02:0019. Juli 2017|2017, Maubichfest|

Kultiges Maubichfest kommt auch an ungewohntem Ort bestens an
Mehr als 40 Teilnehmer spielten beim „Sibbeschröm“ und „Schocken“ um Preise und Pokale

An der Alten Schule von 1911 feiern die Junggesellen mit ihren Gästen das beliebte Maubichfest. Foto: Thomas Schaaf

An der Alten Schule von 1911 feiern die Junggesellen mit ihren Gästen das beliebte Maubichfest. Foto: Thomas Schaaf

Kinderbelustigung, Hüpfburg, Schminken und andere Spiele sind stets gefragt bei den Kindern. Foto: Thomas Schaaf

Kinderbelustigung, Hüpfburg, Schminken und andere Spiele sind stets gefragt bei den Kindern. Foto: Thomas Schaaf

Im Bereich des ehemaligen Schulhofs der Alten Schule lässt es sich fröhlich feiern. Foto: Thomas Schaaf

Im Bereich des ehemaligen Schulhofs der Alten Schule lässt es sich fröhlich feiern. Foto: Thomas Schaaf

Auch wenn das Lantershofener Maubischfest auf eine fast 50-jährige Historie zurückblicken kann, gab es in diesem Jahr die ein- oder andere Neuerung. Vor allem der Ort des Geschehens war neu und ungewohnt, fand das von der Junggesellen-Schützengesellschaft „St. Lambertus“ veranstaltete Fest doch wegen des noch laufenden Winzervereinsumbaus rund um die „Alte Schule“ statt. Eine Tatsache, die dem Maubischfest nicht geschadet hat – im Gegenteil. Im Schatten des altehrwürdigen Gebäudes war ein schmucker Biergarten errichtet worden, flankiert von Bierpavillon, Grillstand und großzügigem Festzelt. Das alles kam bei den Gästen bestens an. „Ist wie im Urlaub hier“, freute sich eine begeisterte Besucherin und stellte gleich die Frage, „warum das Fest nicht immer hier stattfindet“. Eben jene Besucher kamen an zwei „Maubischtagen“ reichlich. Sehr zur Freude der Organisatoren waren es nicht „nur“ Gäste aus dem Dorf, sondern auch etliche Wanderer und die befreundeten Junggesellen aus Ahrweiler, Oeverich/Niederich und Bengen, die zum ehemaligen Schulhof gekommen waren. Das engagierte Team um Hauptmann Johannes Schütz hatte in Sachen Kulinarik einiges aufgefahren. Ob Kräutersteak, Currywurst, Chicken-Nuggets, Pommes oder gleich ein komplettes Mittagsmenü – jeder Hunger konnte adäquat und vor allem schmackhaft gestillt werden. Allein 60 Mittagsmenüs und unzählige Steaks und Würstchen gingen über die Theke. Nachmittags kredenzten die Lantershofener Brötchesmädchen dann jene Kult-Spezialität, die dem Fest Ende der 1960er Jahre seinen charakteristischen Namen gab: Den berühmten Maubichkuchen!

Schon früh drängen sich die Gäste bei den Brötchesmädchen an der Maubichtheke. Foto: Thomas Schaaf

Schon früh drängen sich die Gäste bei den Brötchesmädchen an der Maubichtheke. Foto: Thomas Schaaf

Spaß macht auch das Dosenwerfen. Paaaf, gleich fällt das Blechding herunter. Foto: Thomas Schaaf

Spaß macht auch das Dosenwerfen. Paaaf, gleich fällt das Blechding herunter. Foto: Thomas Schaaf

Die beiden Junggesellen Leon und Nils bereiten im Schatten der Alten Schule das "Schocken" vor. Foto: Thomas Schaaf

Die beiden Junggesellen Leon und Nils bereiten im Schatten der Alten Schule das „Schocken“ vor. Foto: Thomas Schaaf

Geheimnisumwittert: Der Maubich

Viel ist über dieses geheimnisumwitterte Birnen-Backwerk nicht bekannt. Tatsache ist, dass die notwendigen Birnen von den Junggesellen in Eigenregie gesammelt, getrocknet und geviertelt werden. Hieraus entsteht, versehen mit verschiedenen Gewürzen, eine dunkle Fruchtmasse, die sich in Verbindung mit einem Hefeteigboden zum Maubichkuchen vereint. Da heute keines der historischen Lantershofener-Backhäuser („Backes“) mehr existiert, werden die Kuchen bei Bäckermeister Valder im Nachbarort Karweiler ausgebacken. In diesem Jahr waren es mehr als 75 Exemplare, die am „Maubichsonntag“ pünktlich um 14.00 Uhr in den Verkauf gingen. Schnelligkeit war gefragt, wenn man die nur einmal jährliche Gelegenheit nutzen wollte, das Lantershofener Nationalgericht zu genießen. Innerhalb kürzester Zeit wanderte der Kult-Kuchen über das von den „Brötchesmädchen“ betreute Büffet. Neben der Kulinarik kommt auch der Unterhaltungsfaktor beim Maubischfest nicht zu kurz. Fast sechs Stunden lang dauerte heuer das Sibbeschröm-Turnier mit 24 Teilnehmern, bis nachts um halb zwei in Person von Karl-Heinz Schweinheim endlich ein Sieger feststand, der den begehrten Maubisch-Wanderpokal im Empfang nehmen durfte. Beim sonntäglichen, erstmals ausgetragenen Würfel/“Schocken“-Turnier konnte sich Stefan Dünker gegen 20 Konkurrenten durchsetzen. Als beste Trinker erwiesen sich die Jungs vom JGV Oeverich-Niederich, die sich den obligatorischen „Meterpokal“ sicherten. Die kleinen Maubisch-Gäste amüsierten sich indes bei Hüpfburg und Kinderschminken. „Wir sind mit dem diesjährigen Maubischfest sehr zufrieden und möchten uns auch bei der Nachbarschaft und den Bürgern ganz besonders bedanken, die uns in vielfältiger Weise unterstützt haben und zum Fest gekommen sind“, freute sich Jungessellen-Schützen Hauptmann Johannes Schütz über ein wieder einmal erfolgreiches Maubischfest, bei dem auch das Wetter perfekt mitspielte.

[Bilder mit freundlicher Genehmigung von www.lantershofen.de]

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