„Der König ist tot, es lebe der König.“ Seit Sonntagabend haben die Lantershofener einen Nachfolger für die scheidende Junggesellen-Schützen-Majestät Roman Kappen. Aber darauf mussten sie lange warten. Erst um 21.07 Uhr, zwei Stunden nach Beginn des Königsvogelschießens, gab sich der hölzerne Vogel im Schießstand an der Lantershofener Lambertushütte unter dem Jubel mehrerer hundert Besucher seinem Schicksal hin und fiel von der Stange.

Thomas Hergarten freut sich über den gelungenen Schuss. Ex-Majestät Roman Kappen, Hauptmann Andreas Althammer und Fähnrich Stefan Dünker (von links) applaudieren mit den Festgästen. Foto: Eva Schaaf

Thomas Hergarten freut sich über den gelungenen Schuss. Ex-Majestät Roman Kappen, Hauptmann Andreas A. und Fähnrich Stefan Dünker (von links) applaudieren mit den Festgästen. Foto: Eva Schaaf

In einem spannenden Wettkampf zwischen Hautpmann Andreas A. und seinem Stellvertreter, dem ersten Offizier Thomas Hergarten, hatte letzterer den entscheidenden Schuss abgefeuert und durfte sich feiern lassen. Jetzt kann Lantershofen alles für die anstehende Lambertus-Kirmes am kommenden Wochenende richten. 26 Jahre alt ist die neue Majestät der Lantershofener Junggesellen. Der Beamte der Grafschafter Gemeindeverwaltung ist bereits im zehnten Jahr Mitglied der Junggsellen-Schützen, wo er schon lange Vorstandsarbeit leistet, zuletzt als „1. Offizier“, also zweiter Vorsitzender.

Zu den ersten Gratulanten nach dem gelungenen Königsschuss zählten Lantershofens Ortsvorsteher Leo Mattuscheck, MdL Petra Elsner und Erich Althammer stellvertretend für die Ortsvereine. Zuvor aber gratulierten Ex-König Roman Kappen und der im Wettkampf unterlegen Hauptmann Andreas A., die der neuen Majestät die äußeren Zeichen der Königswürde, Kette und Zepter, anlegten und übergaben.

Thomas Hergarten gelang der Königsschuss 60 Jahre, nachdem sein Großvater Herbert Hergarten den Vogel abgeschossen hatte. Wobei seinerzeit von „Schießen“ keine Rede sein konnte, wie der ehemalige Lantershofener Hauptmann Otto Krämer im Laufe der abendlichen Feiern berichtete. Denn nachdem der erste König nach dem zweiten Weltkrieg noch per Armbrustschießen auf einen kleinen gläsernen Vogel ermittelt worden war, hatten die französischen Besatzer ein Jahr später das Schießen verboten, der König 1948 wurde ermittelt, indem mit einem Speer auf den Vogel geworfen wurde.

Den ganzen Sonntag über war rund um Schießplatz und Lambertushütte einiges los. Schon am Morgen gelang es dem TTC Karla, sich beim Wettschießen der Ortsvereine um den Lambertuspokal durchzusetzen. Werner Braun versetze dem Vereinswappen den entscheidenden Schuss. Am Nachmittag verglichen sich dann die Vorstände der Junggesellen-Schützen aus Ahrweiler und Lantershofen, hier gelang Dominik Knieps der entscheidende Treffer zum Sieg der Gastgeber. Auch das Publikum durfte sich beim Preisvogelschießen am Gewehr versuchen und dabei die eigene Treffsicherheit überprüfen.