Team Hand in Altenahr. Foto: JSG Lantershofen
Bereits am Morgen des 15. Juli machten sich Mitglieder der Junggesellen-Schützen auf den Weg nach Ahrweiler, um sich ein Bild von der Lage zu machen. In der vorangegangenen Nacht wurden auf den vereinsinternen Kanälen Live-Bilder und -Videos von selbst betroffenen Junggesellen geteilt, die das Ausmaß der Zerstörung jedoch nur erahnen ließen. 2016 war man in der Grafschaft ebenfalls direkt zur Hilfe geeilt, schnell wurde jedoch klar, dass es dieses Mal nicht bei wenigen Tagen bleiben werde.
Bilder der Zerstörung.
In den ersten Tagen wusste man nicht, wo man zuerst helfen soll. So waren zunächst viele kleine Gruppen unterwegs, die bereits zugängliche Häuser von Unrat und Schlamm entfernten oder eingeschlossene Menschen aus ihren Wohnungen befreiten. Nachdem der erste Schock überwunden war, begann man ab dem dritten Tag sich innerhalb des Vereins zu organisieren und gemeinsam in größeren Gruppen die betroffenen Gebiete loszuziehen. Bereits nach einer Woche war die Zahl der helfenden Hände durch Freunde, Bekannte und teilweise bis dato Wildfremde so angewachsen, dass ein eigener Kommunikationskanal etabliert wurde. Über 50 Personen sind mittlerweile Teil der Gruppe und noch mehr haben in den letzten Wochen mit angepackt.
Teilweise auf engem Raum ging es zum Einsatzort.
Unter der Woche war auch mal der Planwagen das Reisegefährt.
Für alle Aufgaben gewappnet.
Unterwegs zu oder aus den betroffenen Gebieten.
Ahrweiler, Altenahr, Altenburg, Bachem, Bad Neuenahr, Dernau, Heimersheim, Marienthal und Walporzheim waren die Anlaufstationen, die man mit großem Anhänger, Planwagen, privaten PKWs oder zu Fuß ansteuerte. Zu Beginn waren Schaufeln, Abzieher und Eimer die Mittel der Wahl, um Inventar und Schlamm aus den Wohnungen zu befördern. Später kamen Vorschlag- und Abbruchhämmer zum Einsatz, um Putz, Estrich oder ganze Wände zu entfernen.
Auch im PJG konnten wir tatkräftig unterstützen.
Über diese Arbeiten hinaus haben wir gerne unser neues Zelt zur Verfügung gestellt und am Adenbachtor aufgestellt. Zunächst mit der Intention, dass es als Anlaufpunkt für die Notfallseelsorge dient. Schnell wurde es jedoch auch als Lagerplatz für Hilfsgüter genutzt, die mittlerweile in die Zehntscheuer am Marktplatz verlegt wurden. Die Premiere für das Zelt sollte eigentlich auf dem Maubichfest sein, welches aufgrund der Ereignisse jedoch abgesagt wurde. Den traditionellen Maubich haben wir trotzdem verkauft und die kompletten Einnahmen werden wir spenden.
Premiere des neuen Zeltes am Adenbachtor.
Nach getaner Arbeit diente der Winzerverein Lantershofen als Anlaufpunkt, um zur Ruhe zu kommen und das Erlebte in Gesprächen zu verarbeiten. Zusammen mit anderen Vereinen sorgten die Junggesellen dabei für Speis und Trank für Helfende und Betroffene sowie weiteren Gästen.
Nach getaner Arbeit am Winzerverein.
Wer noch Hilfe benötigt, kann sich gerne unter oder auf Facebook bei uns melden!